Wusstest du schon…?

Popkiller – klingt ein bisschen nach einer alternativen Musikbewegung gegen Popmusik, gemeint ist aber der nylonstrumpfartige Membran-Aufbau vor Studiomikrofonen, wie auf dem Blog-Foto zu sehen.
Ein kleines Gimmik aus dem Studio und Recordingalltag, das teils kaum wahrgenommen wird und trotzdem sehr häufig Fragen aufwirft.

Brauche ich das, oder kann das weg?

Um mal eine Frage aufzugreifen, die ich oft gestellt bekomme. Vielleicht kurz erklärt, was ein Popkiller eigentlich macht. Der Popkiller gehört in die Kategorie Windschutz für Mikrofone, wie man sie z.B. an den Mikrofonen von Wetter-, Sport- oder Nachrichtenreportern im Fernsehen schon mal gesehen hat. In diesen Fällen handelt es sich bei dem Windschutz um Schaumstoffhülsen, die direkt auf die Mikrofonkapsel gesetzt werden oder gar um einen Kunstfellaufsatz (sieht dann aus wie ein zotteliges Angoratier am Spieß) bei starken Windverhältnissen. Sinn und Zweck der Winschutz-Aufsätze ist es, störende Windgeräusche zu eliminieren um in der Reportage eine gute Sprachverständlichkeit zu gewährleisten.

Seltenst hat man beim Einsingen im Studio Sturm oder Starkwind, darum ist das Arbeitsspektrum des Popkillers (auch Popschutz, oder Popfilter genannt) viel gezielter auf die Aussprache von SängerInnen oder Sprechern gerichtet. Der Popkiller dient dazu, die sogenannten Plopplaute abzuschwächen bzw. weicher auf der Aufnahme klingen zu lassen. Die Plopplaute p, t, k werden von vielen sehr hart und dadurch unverhältnismäßig „laut“ im Vergleich zum Rest ausgesprochen oder gesungen. Überteuerung und ein sehr ungleichmäßiger Aufnahmepegel sind die Folge.

Wie nah mache ich das denn ans Mikrofon dran?

Ich bin der Meinung, alles was ich zwischen meine Stimme und dem Mikrofon halte, nimmt Sound weg. Wenn auch der Popkiller nur sehr minimal. Trotzdem bin ich gerade bei sehr gefühlvollen, sich hautnah anfühlen sollenden Songs großer Fan davon komplett ohne Popkiller aufzunehmen. Bei solchen Songs mag ich jedes Schmatzen, jeden Hauch auf der Aufnahme haben…wenn der/ die SängerIn die eigene Artikulation im Griff hat auch überhaupt kein Thema.

Als Faustregel sollte dein Popkiller zwischen 5 – 20cm vom Mikrofon entfernt befestigt werden. Innerhalb dieses Spielraums testest du einfach aus, bei welchem Abstand die Plopplaute deines Songs für dich am angenehmsten auf deiner Aufnahme klingen. Außerdem kannst du dir mit Hilfe des Popkillers einen Marker setzen, um immer im gleichen Abstand in dein Mikrofon einsingen zu können. Das ist gerade bei mehreren Takes sehr hilfreich um über deinen Gesamtaufnahmezeitraum mit einen gleichbleibenden Pegel aufzunehmen.

Hast du dir deinen Popkiller schonmal selbst gebaut?